Weltmeisterschaft 2024
In der Vorbereitung für die WM 2024 hatten wir Mühe, uns aufs Weglassen von Teilaufgaben einzulassen. Wir hatte den Anspruch, die volle Punktzahl zu erreichen. Das war in dieser Saison allerdings kaum möglich. Auch für kein Team an der Weltmeisterschaft, wie sich herausstellte.
Wir flogen am Dienstag, den 26. November, in Zürich ab und kamen am Abend in Izmir im Hotel an.
Am Mittwoch haben wir mit der ganzen Schweizer Delegation einen Ausflug gemacht. Wir sind etwas ins Landesinnere gefahren um Ephesus, die grösste erhaltene Römerstadt der Welt, zu besichtigen. Es war sehr eindrücklich zu sehen, zu was die Römer fähig waren.
In der Innenstadt von Izmir hatten wir ein wenig Freizeit zur Verfügung und konnten uns in den sehr lebendigen Gassen umschauen. Von Kaffees bis zu Billigschmuck-Händler findet man da alles.
Am Donnerstag sind wir mit einem Shuttle zur Eventhalle gefahren. Die Halle war riesig. Der erste Tag vor Ort dient dem Einrichten und dem Training. Wir haben unseren Arbeitsplatz eingerichtet und am Roboter letzte Änderungen vorgenommen. Wir waren zuversichtlich, obwohl manche Teams mehr Punkte erzielten als wir. Sie erreichten nur sehr wenig mehr und wir wussten, dass der zweite Tag entscheidend sein würde. Am Abend fand die Opening Ceremony statt mit der Flaggenparade.
Am ersten Wettkampftag gibt es immer eine Überraschungsaufgabe, welche zusätzlich zur Saisonaufgabe gestellt wird. Wir konnten sie sofort lösen und haben im ersten Lauf die für uns maximale Punktzahl erreicht. Da wir keine weiteren Punkte mehr erzielen konnten, arbeiteten wir in den nächsten Läufen daran, den Roboter zu verschnellern. Somit erreichten wir drei Mal unsere maximale Punktzahl und konnten uns vom ersten bis zum dritten Lauf um 14 Sekunden verschnellern. Nach dem ersten Tag waren wir auf dem siebten Platz. Drei Teams hatten mehr Punkte als wir, aber nicht viele. Am Abend des ersten Wettkampftages war die Friendship Night. Wir haben Geschenke ausgetauscht, meist Münzen unserer Währungen, und Leute getroffen. Es war cool, bekannte Gesichter des Vorjahres zu sehen.
Am zweiten Wettkampftag gibt es immer eine Extraaufgabe, in der wir auf dem bekannten Spielfeld eine komplett neue Aufgabe lösen müssen. Die Aufgabe war anspruchsvoll, weil sie sehr viele Teilaufgaben beinhaltete. Wie alle Teams mussten auch wir Teilaufgaben weglassen. Unser Roboter war leider nicht optimal für diese Aufgabe. Trotzdem erreichten wir ein gutes Resultat.
Am Abend war dann die Siegerehrung. Leider hat es nicht für das Podest gereicht – wir sind auf den vierten Platz gekommen und sind das beste Team aus Europa. Wir hatten auf den dritten Rang gehofft. So waren wir zuerst enttäuscht. Trotzdem sind wir zufrieden mit unserer Leistung.
Weltmeisterschaft 2023
An der Weltmeisterschaft in Panama konnten wir uns gegen rund 90 andere Teams durchsetzen und haben die Weltmeisterschaft gewonnen
Schweizermeisterschaft 2023
Die World Robot Olympiade (WRO) ist ein Internationaler Wettbewerb für Jugendliche. Auf einer 2,5m2 grossen Spielmatte muss ein selbst konstruierter und programmierter Roboter autonom Aufgaben lösen. Es gibt drei Alterskategorien für Jugendliche von 8-18 Jahren.
Die Schweizermeisterschaft 2023 war unsere erste in der Alterskategorie Senior. Wir gewannen unsere Regionalmeisterschaft. Das Regelwerk war zu diesem Zeitpunkt zu wenig klar darüber, ob unser System erlaubt war. Wir wussten nicht, ob man die Container stapeln darf oder nicht, was bei WRO international in Abklärung war.
Roboter für die Regionalmeisterschaft
Da wir ohnehin ein schnelleres und zuverlässigeres System vorgesehen hatten, nutzten wir die kurze Zeit zwischen Regional- und Schweizermeisterschaft, um unser System komplett zu ändern. Es gelang uns, dass der Roboter an Stelle der 60 Sekunden nur noch 45 Sekunden benötigte, um sogar noch zuverlässiger alle Aufgaben zu lösen.
An der Schweizermeisterschaft gibt es eine Zusatzaufgabe, welche eine kleine Erweiterung zur normalen Aufgabe darstellt. In der ersten von drei Bauphasen am Wettbewerbstag hatten wir einige Mühe mit der Zusatzaufgabe. Das Problem konnte in der ersten Stunde nicht behoben werden. Der erste Lauf war demnach erfolglos. Mit einer neuen Idee starteten wir in die zweite Bauphase. Die Lösung funktionierte auf Anhieb. Die restliche Zeit der Bauphase haben wir damit verbracht, kleine Anpassungen vorzunehmen, und wir waren zuversichtlich, dass der Roboter im zweiten Lauf alle Punkte erzielen würde. Beim zweiten Lauf machte der Roboter volle Punktzahl in 54 Sekunden. Mit gleicher Punktzahl, aber doppelt so langer Zeit, war ein weiteres Team erfolgreich. Niemand sonst erreichte die volle Punktzahl.
Da nur der beste Lauf von den dreien zählt, entschlossen wir uns, für den dritten Lauf nichts zu verändern. Die Strategie ging auf. Die anderen Teams konnten sich nicht wesentlich steigern, sodass uns der erste Platz der Vormittagsaufgaben sicher war.
Die Nachmittagsaufgabe ist eine neue Aufgabe mit den gleichen Aufbauteilen, die erst am Nachmittag bekannt gegeben wird. In 2x 1h 15min muss der Roboter 2-4 Läufe machen. Da wir den Roboter bereits am Vormittag beim dritten Lauf umgebaut hatten, konnten wir direkt mit dem Programmieren loslegen. Unser vielseitiger Nachmittagsroboter war besser geeignet für die unbekannten Nachmittagsaufgaben.
Wir konnten direkt mit dem Programmieren loslegen, weil wir den Roboter schon umgebaut hatten. Obwohl wir konzentriert gearbeitet hatten, waren wir im ersten Lauf leider nicht ganz fertig mit Programmieren und der Roboter machte deswegen nicht alle Punkte. Der Roboter konnte noch nicht ins Ziel fahren. Trotzdem erreichten wir damit die meisten Punkte aus allen Teams. In der zweiten Bauphase haben wir fertig programmiert. So erreichten wir die volle Punktzahl. Weil vorher kein Team besser war, lagen wir unterdessen uneinholbar in Führung.
Roboter für Nachmittagsaufgabe an Schweizermeisterschaft
Mit dem nun dritten Schweizermeistertitel innert drei Jahren haben wir erneut die Qualifikation ans Weltfinale geschafft. Gemeinsam mit dem zweitplatzierten Team aus Flawil freuen wir uns auf Panama.
Wir nutzen die Zeit bis dahin, wieder einen neuen Roboter zu entwickeln.